Aktuelle Meldung
Groß. Schwarz. Blind. Ausgesetzt.
Bosco heißt der arme Kerl, über den wir heute berichten. Die Geschichte von Bosco ist etwas länger und schockierend.
Ein Anruf bei unseren Kollegen in Tatabánya: Ein großer, schwarzer Rüde hatte sich auf das Grundstück des Anrufers verirrt. Vermutlich angelockt durch die Stimmen lief er auf die Einfahrt und dann in den Garten des Anrufers.
Schnell stand fest, dass Bosco, so wurde er getauft, blind ist. Er orientierte sich nur an den Stimmen, die auf dem Hof waren. Ansonsten war er freundlich, aber in einem sehr schlechten Allgemeinzustand. Abgemagert, das Fell ungepflegt und an einigen Stellen kahl.
Als die Kollegen dort eintrafen, gaben sie ihm zuerst etwas zu fressen und frisches Wasser, das er sofort annahm. Da das Tierheim voll ist, vereinbarte man mit dem Anrufer, dass Bosco dort bleiben konnte, das Tierheim würde alle Kosten tragen und Bosco dürfe dort erst einmal zur Ruhe kommen und bleiben.
Toll, wie toll für einen blinden Hund, der dann nicht dem Stress im Tierheim ausgesetzt ist, oder? Wie nett, denkt man. Es gibt doch noch tierliebe Menschen mit einem großen Herzen.
Am nächsten Morgen erwartete die Mitarbeiter vor Dienstbeginn eine schlimme Überraschung. Der Anrufer vom Vortag hatte nicht Wort gehalten. Bosco hing angebunden am Eingangstor des Tierheims. Sichtlich verstört.
Grauenhaft die Vorstellung, dass er dort vielleicht die ganze Nacht verbringen musste. Es ist unfassbar. Anstatt noch einmal anzurufen und der Kollegin Bescheid zu geben, dass Bosco nicht bleiben kann, setzte man ihn erneut aus.
Wir sind fassungslos. Da gibt es Menschen, die einen blinden Hund irgendwo aussetzen, wo er sich nicht auskennt. In der Hoffnung, dass er falsch abbiegt und überfahren wird? Oder warum macht man so etwas? Und wer weiß, wie lange Bosco schon alleine unterwegs war... Dann die nächste schreckliche Situation. Bosco wird erneut allein gelassen und ausgesetzt. Das Verhalten dieser Menschen ist schockierend.
Welche Chancen hat ein großer Schwarzer, der auch noch blind ist?
Wir hoffen, dass es jemanden gibt, der ihn so nimmt wie er ist, wenn es ihm besser geht. Zur Zeit wird er gründlich untersucht, um abzuklären, ob er eine Hauterkrankung hat oder nur der schlechte Versorgungs- und Pflegezustand dieses Bild abgeben.
Für Bosco suchen wir Paten, die helfen, seine medizinische Versorgung zu sichern. Er muss aufgepäppelt werden und er braucht Medikamente, Untersuchungen. Wenn Sie für Bosco etwas tun möchten, melden Sie sich bitte bei unserer Kollegin Heinke Gloe.
Die Vermittlung von Bosco übernimmt unsere Kollegin Iris Nikolaus. i.nikolaus(ät)kettenlos.org Dorthin können Sie jederzeit Konatkt aufnehmen, wenn Sie sich für Bosco interessieren.
Ihr/euer Team von kettenlos