So habe ich das Sommerfest erlebt!
Das Sommerfest war schon seit Wochen fest bei mir im Terminkalender eingetragen.
Ich habe mich auf die ganzen Leute gefreut, die ich dort treffen würde. Besonders auf meine Schwester, die einen neuen Hund aus Ungarn bekommen sollte, denn auch Tierheimmitarbeiter wollten die lange Reise auf sich nehmen und Hunde mitbringen.
Für mich sind es nur 180 km und normalerweise schaffe ich die in 2 Stunden. Also nicht so schlimm. Der Platz in Eggebek ist eingezäunt und die Hunde können die ganze Zeit frei laufen. Es würde bestimmt lustig werden und es sollte ein Hunderennen stattfinden, für das ich mich zusammen mit meinem Rüden Dex angemeldet hatte. Außerdem hatte sich nun auch noch Sylvia, eine passionierte Hobby-Köchin und meine beste Freundin, dazu entschlossen, auf das Sommerfest zu fahren.
Trotzdem hatte ich einige Gründe, die mich zweifeln ließen. Es war die ganzen Wochen vor dem Sommerfest sehr warm im Norden gewesen und mein Rüde Rusty hat eine Augenkrankheit und sollte sich möglichst wenig in der Sonne aufhalten. Meine Hündin Magic hat viele Probleme mit den Gelenken und wenn sie zu viel herumtobt, kann sie sich wieder wochenlang nicht richtig bewegen. Die Gesundheit meiner Hunde ist für mich sehr wichtig und deshalb gab es noch einige Fragen zu klären, aber schließlich entschied ich mich zu fahren.
Am Freitag telefonierte ich mit Sylvia, wo wir uns treffen wollen. Sie stand schon die ganze Zeit in der Küche und schnippelte irgendwelche Zutaten für Leckereien, die sie mitnehmen wollte. Meine Salate waren schon fertig. Ich hatte extra auf tierische Zutaten verzichtet, um dem Team eine Freude zu bereiten, und die Salate schmeckten prima. Natürlich musste ich öfters zum Abschmecken probieren. Das versteht sich ja von selbst.
Am Samstag hatte es sich bezogen und es regnete morgens sogar. Also zusätzlich noch Regenklamotten eingepackt. Dann ging es kurz vor 10.00 Uhr los. Das Sommerfest sollte um 13.00 Uhr beginnen – genügend Zeit, um pünktlich anzukommen. So dachte ich jedenfalls.
Kurz vor Neumünster traf ich mich mit Sylvia im Wald. Ich ließ meine Hunde noch eine kurze Runde laufen und Sylvia verspeiste derweil ein Brötchen, denn natürlich hatte sie sich keine Zeit für ein Frühstück genommen. Stattdessen hatte sie auf die letzte Minute noch einen leckeren Obstsalat zusammen gerührt. So sind sie, die Tierschutz-Verrückten.
Dann begann unsere Autobahn-Schleichtour, denn irgendwie kamen wir von einem Stau in den anderen und je unruhiger Magic und Rusty im Kofferraum wurden, umso ungeduldiger wurde ich. Es gab keine Baustellen und keine Unfälle, aber es ging nur langsam vorwärts. Als wir den Kanal geschafft hatten, lief plötzlich wieder alles ungestört und endlich kamen wir um 14.30 Uhr in Eggebek an.
Rusty freute sich wie immer, meine Schwester zu sehen. Magic raste irgendeinem Hund hinterher. Dex passte auf, dass ich nicht weglaufe.
Es ist immer wieder schön zu erleben, wie alle Hunde mehr oder weniger friedlich miteinander umgehen. Natürlich wird der eine oder andere auch mal angemacht, aber große Streitereien sind mir nicht aufgefallen.
Ich bewunderte die neue Hündin meiner Schwester und traf viele bekannte Gesichter, mit denen ich am Ende des Tages wieder einmal nicht so viel geredet habe, wie ich es eigentlich wollte.
Im Zelt war ein Buffet aufgebaut, auf dem eine Leckerei neben der anderen stand. Wer soll das denn alles essen? habe ich mich gefragt und mich später geärgert, dass ich nicht ganz viel eingepackt habe, als ich nach Hause fuhr.
Es gab ein Zelt, in dem eine Auswahl der Shop-Artikel zum Verkauf ausgelegt waren. Leider machte dieses Zelt den Anschein, als würde es bei der nächsten Windbö abheben. Deshalb waren einige Teammitglieder mehr oder weniger damit beschäftigt, es festzuhalten.
Edith wollte eine Rede halten und eigentlich stehe ich bei solchen Gelegenheiten gern irgendwo am Eingang, um meine Hunde im Auge zu haben.
Ich wurde aber mehr oder weniger ins Zelt geschoben und dann wurde das Team aus Ungarn begrüßt und noch einmal die Pilger gelobt und dann fiel der Name „Petra“. Äh? Ich? „Wo ist sie denn? Petra, komm doch mal nach vorn!“
Ich bekam einen Flugbegleiter geschenkt für etwas, was ich gern tue. Den Hunden zu helfen. Auch Sylvia bekam einen. Vielen Dank, liebes Team. Das hat mich sehr gefreut, aber es war mir auch etwas peinlich.
Danach habe ich von den leckeren Salaten und Kuchen gegessen und bin mit meinen Hunden über den Platz spaziert.
Leider ist das passiert, was ich befürchtet habe. Magic konnte schon nach einigen Minuten nicht mehr richtig laufen und Rusty hatte eigentlich nach einer Stunde schon genug von dem Trubel. Aus diesem Grund hatte ich keine Ruhe, um mich irgendwo hinzusetzen und länger zu unterhalten. Also wer mit mir reden will, muss dann das nächste Mal nach draußen kommen, damit ich auf meine Hunde achten kann.
Ganz besonders erstaunlich fand ich die Energie von Martha. Dieser kleine behinderte Mops kroch unermüdlich in der Gegend herum und krabbelte fast über die Schnauze von Rusty, der sich endlich einmal hingelegt hatte.
Das Hunderennen fand leider nicht statt. Wahrscheinlich hatten sich nicht genügend Teilnehmer angemeldet. Schade.
Das Wetter hielt sich am Nachmittag wunderbar und wenn meine Hunde nicht deutlich gezeigt hätten, dass es nun genug ist, wäre ich gern noch länger geblieben. Aber wie gesagt, die Gesundheit und das Wohl meiner vierbeinigen Freunde ist mir sehr wichtig.
Im Radio sprachen sie von 13 km Stau zwischen Warder und Neumünster, aber zum Glück gab es auf der Rückfahrt keine Verzögerung.
Vielen Dank für die ganze Arbeit und Mühe, die ihr euch gemacht habt. Es war ein schöner Tag.
Petra Martens